Die Planungsprozesse kommen gut voran und trotz der Herausforderungen, die ein solch spezieller Bau wie eine Therme mit sich bringen, liegt man im aktuellen Zeitplan. Der Bauherr befindet sich beinahe im täglichen Austausch mit einem sehr erfahrenen Planungsteam aus Architekten, Fachplanern, Projektsteuerern und Betriebsberater. Aktuell befindet man sich in der Entwurfsplanung und die ersten Gedanken zu Farb- und Materialwahl im Innen- und Außenbereich, Bemusterungen, Gastronomie- und Saunakonzept sowie Freianlagenplanung wurden bereits zu Papier gebracht. Dennoch ist auch das Planungsteam der neuen Therme und der Bauherr nicht von den Einschränkungen der Corona-Pandemie befreit.
Wie wirkt sich die Pandemie auf den Planungs-Fortschritt aus?
Die Corona-bedingten Sicherheits- und Hygienemaßnahmen haben dazu geführt, dass der Großteil aller Planungsbesprechungen online stattfinden. Seit Ende März diesen Jahres finden im 2-Wochen-Rhytmus Videokonferenzen im Planungsteam statt, in denen die Prozesse konstruktiv diskutiert und der Fortschritt besprochen wird. Die Auswirkungen auf den Rahmenterminplan zu Beginn des Jahres sind im Verhältnis zum Gesamtterminplan nur marginal.
Investition in die Zukunft trotz finanzieller Einschränkungen. Warum der Neubau trotz Krise so wichtig ist?
Für die Kurbetriebe Oberstdorf wie auch für alle anderen touristischen Leistungsträger vor Ort bedeutet das Corona-bedingte Beherbergungs- und Reiseverbot große finanzielle Einschränkungen. Dennoch hält der Tourismus in Oberstdorf an der Qualitätsstrategie fest und investiert so in den Erhalt, beziehungsweise die Qualitätssteigerung seiner touristischen Infrastruktur. Neben dem zukunftsorientierten Ausbau der Bergbahnen und der Mobilität wird auch das Leuchtturmprojekt „Neubau Therme“ eine wesentliche Qualitätsverbesserung für die Zukunft darstellen. Oberstdorf muss wettbewerbsfähig bleiben und im Sinne einer regionalen Stärkung der Angebote auch der Konkurrenz aus den angrenzenden Nachbarregionen gewachsen sein, sowohl dem In- als auch dem Ausland.
Darüber hinaus verzeichnet Oberstdorf eine zunehmende Multioptionalität der anreisenden Gäste nach Oberstdorf, das bedeutet, es gibt nicht mehr den klassischen Skifahrer oder Wanderer, sondern vielmehr Mischformen und eine Vielfalt an Bedürfnissen – zu denen auch Wellness mit Sauna und Therme dazu gehört. Die Entwicklungen im Gesundheitstourismus nehmen den wohl größten Einfluss auf die strategische Ausrichtung und die Konzeptentwicklung der neuen Therme. Mit dem Neubau passt man sich also aktuellen Bedürfnissen an und auch zukünftige Trends im Gesundheitstourismus werden mit einbezogen.
Was würde eine Verlängerung der Corona Maßnahmen bedeuten?
Die Jahre 2020 und 2021 stehen ganz im Zeichen der Planung. Weder Vor- und Entwurfsplanung noch die Ausführungsplanung sind von großen Einschränkungen betroffen. Bis zum projektierten Baubeginn sind ausführende Firmen wohl den Umgang auf der Baustelle gewohnt und Hygienekonzepte haben sich bewährt. Lieferschwierigkeiten von Baumaterial, Einrichtungsgegenständen, Technik und Ausstattung könnten jedoch Ende nächsten Jahres sowohl zeitliche Konsequenzen bedeuten als auch Einfluss auf die Ausschreibungen nehmen.
Werden die aktuellen sicherheits- und hygienemaßnahmen auch bei der Planung der neuen Therme berücksichtigt?
Im Sommer diesen Jahres haben zahreiche Thermen und Saunen unter Berücksichtigung der geltenden sicherheits- und hygienemaßnahmen bewiesen, dass ein Betrieb trotz Corona möglich ist. Selbstverständlich nimmt dies Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit der Anlagen.
Im Planungsteam wurde viel über Laufwege, Sicherheitsabstände, hygienische Anforderungen und technische Voraussetzungen, wie etwa die der Lüftungsanlagen, disklutiert. Das Thema ist also sehr präsent und wird bei der Planung der neuen Therme mit berücksichtigt.
Wann kann mit einer Öffnung der Therme gerechnet werden?
Nach aktuellem Rahmenterminplan, der einen reibungslosen Ablauf voraussetzt, ist der Baubeginn auf Herbst 2021 projektiert. Mit etwas über zwei Jahren Bauzeit und einer Probephase der Anlage sollen im März 2024 die ersten Gäste begrüßt werden.